Edgar Traugott

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Edgar Traugott (* 23. Juli 1912 in Straßwalchen bei Salzburg, † 12. April 1998 in Roth) war Schriftsteller, Journalist und Chefredakteur der Nürnberger Zeitung.
Edgar Traugott
Foto: privat

Leben

Edgar Traugotts Eltern waren der Kaufmann und Bürgermeister Heinrich Traugott (1874-1955) und Maria, geb. Erlach (1875-1929). Edgar Traugott heiratete 1956 in Linz Evelyne Kaltenbrunner (* 25. Januar 1932 in Linz an der Donau). Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor.

Edgar Traugott studierte an der Universität Wien Germanistik, Philologie, Philosophie und Archäologie. Bei dem Literaturwissenschaftler Josef Nadler (1884-1963) schrieb er seine Dissertation „Heroischer Realismus. Eine Untersuchung an und über Ernst Jünger“ (1938) und promovierte 1939 zum Dr. phil.

Danach leistete er Wehrdienst und geriet in Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung war Traugott als Übersetzer und freier Journalist tätig. Erst 1949 fand er eine Anstellung in der politischen Redaktion der „Oberösterreichischen Nachrichten“ in Linz. 1956 wechselte er als Österreicher nach Deutschland zur Wochenzeitung „Christ und Welt“ in Stuttgart.

Im Jahre 1962 erhielt Traugott den Joseph-E.-Drexel-Preis des Gründers der Nürnberger Nachrichten, Joseph E. Drexel (1896-1976). Danach war er von 1963 bis 1977 bis zu seinem Ruhestand Chefredakteur der Nürnberger Zeitung.

Weithin unbekannt ist, daß Edgar Traugott auch Lyriker war. Dies wurde einem kleinen Kreis bekannt, als Evelyne Traugott zu seinem 60. Geburtstag 1972 einen Sammelband ausgewählter Gedichte zusammenstellte und drucken ließ. Ein Jahr später wurde Edgar Traugott am 1. Juli 1973 in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen. [1]

Gustav Roeder schrieb über Edgar Traugott: „Er fühlte sich einem fortschrittlichen Konservativismus verpflichtet, was auch in seinen philosophischen Schriften zum Ausdruck kommt.“

Auszeichnungen

  • 1962 Joseph-E.-Drexel-Preis
  • 1970 Max-Reinhardt-Medaille des Landes Salzburg [1]
  • 1971 Bayerischer Verdienstorden
  • 1973 Aufnahme in den Pegnesischen Blumenorden
  • 1974 Umweltmedaille des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen [2]
  • Adenauer-Medaille

Publikationen

  • Heroischer Realismus. Eine Untersuchung an und über Ernst Jünger. Dissertation. Universität Wien, 1938.
  • Heroischer Realismus. Eine Untersuchung an und über Ernst Jünger. Thesis. Not Known, 1946
  • Die vergrabene Fahne. Gedichte der kämpfenden Ostmark. Hrsg.: Edgar Traugott. Brünn; Wien; Leipzig: Rohrer, 1940, 58 S. (Gruppe: Krieg von unten; Band 4)
  • Edgar Traugott; Hugo Rößner: Die „Wiener Schule“. In: Weltliteratur, 16 (1941), S. 113-116
  • Elisabethpromenade Nr. 7/9. Aufzeichnungen eines politischen Häftlings. 3. Auflage. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk, 1942, 96 S. (Gruppe: Krieg von unten. Hrsg.: Edgar Traugott, Band 2)
  • (Hrsg.): Mensch und Technik. Zeitgeschichte, 9. Jahrgang, Heft 4/1943, 22. S.
  • Media Terra. Zwischen Bosporus und Gibraltar. München; Wien: Verlag Langen-Müller, 1964, 230 S.
  • Sommerfrische bei Daphnis und Chloe. In: Eine internationale Zeitschrift für Politik und geistiges Leben. Herausgegeben von Hellmut Jaesrich und Peter Härtling. Berlin: Der Monat, 17. Jahrgang, Oktober, Heft 193.4, 1964, 96 S.
  • Tief in Deutschland. Kritische Notizen aus Nürnberg aufgezeichnet. [Fotos: A. Plösser u. H. Eißner]. Nürnberg: Glock und Lutz, 1969, 64 S. (Die fränkische Schatulle)
  • Die Herrschaft der Meinung. Über die Wechselwirkung von demoskopischen Daten und politischen Entscheidungsprozessen. Zugleich: Dissertation, Universität Erlangen-Nürnberg. Düsseldorf: Bertelsmann-Universitätsverlag, 1970, 209 S., ISBN 3-571-09113-2 (Gesellschaft und Kommunikation; Band 6)
  • Gesammelte Gedichte, ausgewählt von Evelyne Traugott zum 60. Geburtstag von Edgar Traugott. Nürnberg: Herstellung: Großdruckerei Erich Spandel, 1972, 22 S.
  • Auf der Adamsbrücke. Erlebnisse und Begegnungen zwischen Ost und West. Düsseldorf, Köln: Diederichs, 1974, 207 S., ISBN 3-424-00532-0
  • E.T. (= Edgar Traugott): Zum 60. Geburtstag von Gustav Roeder. Ein Liberaler, der das klare Wort liebt. In: Nürnberger Zeitung vom 2. Februar 1984
  • Schlagwörterbuch für Bürger und Zeitungsleser. Entzauberte Parolen von A (Aggression) bis Z (zeitgemäß). Freiburg im Breisgau, Basel, Wien: Herder, 1980, 128 S.,ISBN 3-451-07761-2 (Herderbücherei; Band 761)
  • Flugsamen. Verse durch ein halbes Jahrhundert. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 1982, 40 S.
  • Die magnetische Welt. Zu einem Wieder-Beginn des Denkens. Heroldsberg. Verlag Glock und Lutz, 1983, 255 S.
  • Sicherheit im Ungewissen. Zirndorf: Pauli-Balleis, 1986, 192 S., ISBN 3-89078-004-0
  • Don Quijote de Straßwalchen. Eine Salzburger Kindheit und Gmundner Jugend. Gerabronn; Crailsheim: Hohenloher Druck- u. Verlags-Haus, 1988, 124 S., ISBN 3-87354-174-2
  • Die unfaßbare Erscheinung. Versuch einer Phänomenologie Gottes. Zirndorf: Pauli-Balleis-Verlag, 1989, 82 S., ISBN 3-89078-015-6

Literatur

  • Traugott, Edgar. In: Wer ist wer? Das deutsche Who’s who, 2007/08
  • Elias H. Füllenbach: Ein Außenseiter als Sündenbock? Der Fall Josef Nadler. In: Kritische Ausgabe 2 / 2004, S. 25-30 - PDF
  • Schreiben Josef Nadlers an einen Schüler [Edgar Traugott], 29. April 1941. Österreichisches Staatsarchiv Wien [=ÖSW], R 08859/3, Bl. 41
  • Gustav Roeder: Traugott, Edgar, Dr. phil.. In: Michael Diefenbacher / Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, S. 1084 - auch im Netz
  • Nachruf. In: Nürnberger Zeitung vom 15. April 1998
  • Gustav Roeder: Vor zehn Jahren starb der frühere NZ-Chefredakteur Traugott. Lehren aus der deutschen Geschichte. In: Nürnberger Zeitung Nr. 86 vom 12. April 2008, S. 11

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Max-Reinhardt-Medaille des Landes Salzburg: Anläßlich des 50. Jubiläums der Salzburger Festspiele am 26. Juli 1970 erhielt nicht nur jedes Orchestermitglied der Berliner Philharmoniker die Max-Reinhardt-Medaille, sondern auch Edgar Traugott. Die eine Seite der Medaille zeigt Max Reinhardt (1873-1943), den großen Regisseur, der die Salzburger Festspiele ins Leben rief. Auf der anderen steht in Latein das Motto: „Sacra camenae domus concitis carmine patet” („Der Muse heiliges Haus steht denjenigen offen, denen die Kunst ans Herz geht”) Die Widmung für Edgar Traugott lautet: „Der Salzburger Festspielfonds hat Herrn Dr. Edgar Traugott für verdienstvolles Wirken für die Salzburger Festspiele die Erinnerungsmedaille zum 50-jährigen Bestand der Salzburger Festspiele gewidmet. 26. Juli 1970“
  2. Die Umweltmedaille wurde am 29. Juli 1974 vom damaligen Umweltminister Max Streibl verliehen und ausgehändigt. Sie hieß genau: „Medaille für Verdienste um Schutz, Gestaltung und Vermittlung einer gesunden Umwelt“. (Lt. Auskunft des Umweltministeriums, Frau Kortas)

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